Klassenzimmer in den Wald verlegt

Pflanzaktion der JAMS

Grundschüler auf einer Waldlichtung beim Pflanzen setzen

Kräftig mit Hand angelegt haben kürzlich die beiden vierten Klassen der Johann-Adam-Möhler-Schule im Igersheimer Eichwald :
Bei einer Pflanzaktion wurde eine von den Waldarbeitern begonnene Neuanpflanzung ergänzt, geschützt und angegossen.

Blick auf die Pflanzfläche, wo Schüler Pflanzstäbe, Kunstoffhüllen und Pflanzen auf die Fläche ausbringen

Zuerst musste für die 160 Hickory-Nuss-Sämlinge  ein entsprechend großes Pflanzloch hergestellt werden, in das die Pflanzen mitsamt dem Topfballen auch hineinpassten. Die Stellen dafür in den Pflanzreihen waren mit Farbe markiert.
Anschliessend wurde neben jedes Pflänzchen ein Pfahl eingeschlagen zur Befestigung einer sogenannte Wuchshülle, die über die Pflanze gestülpt wurde. Das hat mehrere Vorteile :
In den Hüllen entsteht durch Erwärmung und Feuchtigkeit ein Kleinklima, welches dem in Gewächshäusern ähnelt. Dies führt zu einem stärkeren Wachstum der eingepackten Pflanzen. Diese können sich so besser gegen die Konkurrenzflora auf der Fläche (Gräser,Sträucher,Sämlinge anderer Waldbäume) durchsetzen. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz der Pflanzen vor Fraßfeinden (Käfer,Mäuse,Wild), ausserdem ist das gepflanzten Bäumchen bei Pflegearbeiten (z.B. Ausmähen) durch die Hülle deutlich markiert und so besser zu finden.

Mit vereinten Kräften wird der Pfahl eingeschlagen. Zum Glück keinen Finger getroffen!

Zum Schluss bekamen die jungen Sprößlinge noch eine nasse Starthilfe, um die trockene Phase bis zum nächsten Niederschlag zu überbrücken.
Zumeist in Zweier- oder Dreiergruppen machten sich die Kinder unter Anleitung von Förster und Lehrern eifrig ans Werk und nach gut 2 Stunden war alles erledigt. Dabei wurde doch gelegentlich festgestellt, dass die Arbeit im Wald  ganz schön anstrengend sein kann!  Deshalb kam nach getaner Arbeit die Vesperpause gerade recht, um danach wieder den Heimweg zur Schule anzutreten.

3 Jungs giessen mit Gießkanne Wasser in die Wuchshülle zur Pflanze und schauen genau hin, ob das Wasser auch ankommt

Gut zielen und vorsichtig giessen, damit das Wasser auch dorthin kommt, wohin es soll!

Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben! Gerne dürfen die jungen Pflanzerinnen und Pflanzer beobachten, wir „ihr“ junger Wald heranwächst. Nehmt eure Familie an die Hand, führt sie in den Wald und zeigt, was ihr geschafft habt!

Die Schüler sitzen am Waldweg auf dem Boden und machen Vesperpause

Nach getaner Arbeit die verdiente Vesperpause!

Übrigens : Die Neuanpflanzung besteht aus den heimischen Baumarten Kirsche, Birke und Hainbuche, dazu wurde von den Kindern die Hickorynuß gepflanzt.
Die Hickory stammt aus Nordamerika und wird auch bei uns in Europa zunehmend angebaut. Sie kann in ihrer Heimat bis zu 60m hoch werden (bei uns bis zu 35m) und wächst am besten auf nährstoffreichen Böden im Laubmischwald. Ihre Nüsse kann man zur Ölherstellung verwenden, ihr wertvolles Holz ist sehr zäh und elastisch, weshalb es oft für Werkzeugstiele oder Sportgeräte verwendet wird. Ausserdem ist es ein beliebtes Nutzholz für Möbel und Innenausbau. Die Holzeigenschaften ähneln denen unserer heimischen Esche, die zunehmend von einer Pilzkrankheit geschädigt wird. Auch kommt die Hickory mit längeren Trockenperioden und höheren Temperaturen zurecht, sodaß sie mit den Folgen des Klimawandels voraussichtlich gut zurecht kommt. Deshalb kann die Hickorynuß auf besseren Standorten die Rolle der heimischen Eschen übernehmen.