Forstrevier Tauberhöhe informiert ...
über Brennholz aus den Kommunalwäldern Weikersheim und Igersheim, Holzeinschlag in der kommenden Saison und Forstschutzsituation
1.Brennholz aus den Kommunalwäldern Weikersheim und Igersheim
Die neue Einschlagsaison wird demnächst eröffnet und die Gemeinden bieten den Brennholzinteressenen wieder Brennholz in bewährter Form an :
Brennholz lang (Polterholz)
Mit „Brennholz lang“ wird frisches Hartholz (Buche,Hainbuche,Esche,Ahorn,Eiche,Kirsche) bezeichnet, aufbereitet als lange, entastete Stämme oder Fixlängen und an Pkw-befahrbare Wege gerückt. Dort muss das Holz dann noch vom Käufer in ofenfertige Stücke gesägt und gespalten werden.
Für die bevorstehende Saison 2025/26 wurden die Preise marktangepasst gesenkt :
Buche, Hainbuche, Esche, Ahorn : 80€/Fm zuzügl. 7% MwSt. (kann geringe Mengen von Weichlaub- oder Nadelholz enthalten)
Eiche, Kirsche, sonst. Hartlaubholz : 70€/fm zuzügl. 7% MwSt. (kann geringe Mengen von Weichlaub- oder Nadelholz enthalten)
Weichlaub- und Nadelholz : 60€/Fm zuzügl. 7% MwSt.
Der bisherige Preisaufschlag für Kurzholz entfällt, ebenso die Mengenbeschränkung von 15fm je Käufer. Skontoabzug wird nicht gewährt.
Achtung : Neues Verkaufsverfahren!
Das Polterholz der Gemeinden wird ab dieser Saison nicht mehr wie gewohnt auf schriftliche Bestellung zugeteilt,
sondern ausschließlich über das Onlineportal www.holzfinder.de verkauft.
Auf diese Homepage werden alle Brennholzlose, sobald sie autoverladbar angerückt und vermessen sind, eingestellt und zum Kauf angeboten.
Der Kaufinteressent registriert sich auf diesem Portal und gibt über die Suchleiste die Gemeinde/den Bereich ein, wo er Holz erwerben möchte. Auf der sich parallel öffnenden Karte werden dann die zur Verfügung stehenden Lose im entsprechenden Suchraum angezeigt. Beim Klick auf ein Poltersymbol öffnet sich dann das jeweilige Brennholzpolter mit Foto, Preisberechnung und genauerer Beschreibung. Der Kunde kann dann sofort den Kauf tätigen und erhält die Rechnung per E-Mail.
Damit ist der Kauf abgeschlossen – gleichzeitig wurden seitens des Kunden die AGB und die Datenschutzgrundverordnung akzeptiert und bestätigt.
Weggefallen ist allerdings die Gewähr, nach erfolgter, schriftlicher Bestellung auch entsprechendes Polterholz in gewünschter Umgebung und Menge zu bekommen.
Deshalb ist es ratsam, bei Kaufinteresse sich regelmäßig im Holzfinderportal über aktuelle Brennholzangebote zu informieren.
Ergänzend dazu werden nachfolgend die Waldorte bekanntgegeben, wo in dieser Holzeinschlagssaison Brennholzpolter zum Verkauf angeboten werden :
Stadtwald Weikersheim :
Nassau/Bereiche Pflitschen und Roth,
Schäftersheim/Bereich Dickele,
Laudenbach/Bereich Halde
Gemeindewald Igersheim :
Bernsfelden/Bereich Aspen u. Rödelsee
Harthausen/Bereich Egelsee
Igersheim/Bereich Eichwald
Insgesamt wird aufgrund der hohen, zufällig genutzten Schadholzmengen der letzten Jahre ein reduzierter, planmässiger Holzeinschlag vollzogen, sodass im kommenden Winter das Angebot an Brennholz begrenzt ist.
Dieses neue, digitalisierte Verkaufsverfahren trägt wesentlich zur Verringerung des enormen Verwaltungsaufwands beim Brennholzverkauf bei! Die Holzverkaufsstelle bittet die Brennholzkundschaft deshalb um Verständnis, dass ein Brennholzerwerb über das bisherige, schriftliche Verfahren nicht mehr möglich ist.
Bei weiteren Fragen zum Brennholzerwerb :
Forstrevier Tauberhöhen
Revierleiter Klemens Aubele
Tel. 07931/478361
Mobil 0175/1778081
E-Mail . klemens.aubele@main-tauber-kreis.de ,
Flächenlose
Die Lose werden voraussichtlich wieder an öffentlichen Versteigerungsterminen angeboten. Datum und Ort werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Zum Verkauf kommen Kronenholzlose und schwächeres Durchforstungsholz aus Hieben in den Gemeindewäldern.
Auch für die Aufarbeitung von Flächenlosen ist mittlerweile in den öffentlichen Wäldern der Nachweis eines Motorsägenkurses zwingend erforderlich.
Weitere Restriktionen werden bei den Verkäufen bekanntgegeben.
Bitte beachten Sie auch die Hinweise im Merkblatt für Brennholzselbstwerber, welches auf den Homepages der Gemeinden eingestellt ist!
2. Holzeinschlag in der kommenden Saison
Holzmarkt
Aufgrund des Witterungsverlaufs sind diesen Sommer im Nadelholz nicht die erwarteten Schadholzmengen angefallen. Der Markt für Fichte/Tanne hat sich stabilisiert und die Nachfrage der Sägewerke nach Holz steigt. Die Preise bewegen sich auf gutem Niveau (105€+/fm für Fichte frisch), für Käfermischlose werden 15-20€/fm weniger bezahlt.
Palettenware ist gut nachgefragt, der Schwachholzmarkt dagegen ist gesättigt und größere Mengen sind schwierig absetzbar bzw. nur zu schwachen Preisen.
Die Nachfrage nach Douglasien- und Lärchenstammholz ist z.Zt. bei guten Preisen (ca. 110€/fm) stabil, die nach Kiefer und Schwarzkiefer verbessert sich im Sog der steigenden Nachfrage nach Fichte ebenfalls.
Beim Laubholz zeichnen sich gerade folgende Tendenzen ab:
Bei der Eiche ist die Nachfrage nach frischem, v.a. stärkerem Säge-, Fass- und Furnierholz gut. Auf den Einschlag schwächerer, astiger Sortimente sollte weitgehend verzichtet werden, sofern nicht waldbaulich notwendig (z.B. Auflichtung von Naturverjüngung). Insektenbefallene Hölzer werden wohl, wie letztes Jahr auch, kaum Interessenten finden.
Der Absatz für (noch nicht zu stark geschädigtes=verfärbtes) Eschenholz ist stabil und geht zu ordentlichen Preisen v.a. in den Export.
Bei der Buche ist die Nachfrage nach weißem, unverkernten Holz hoch. Hier gehen die Preise
nach oben. Für vorgeschädigtes Buchenholz werden jedoch nach wie vor nur Preise auf Brennholzniveau bezahlt.
Auch für gute, stärkere Hainbuche sind Absatzmöglichkeiten gegeben, jedoch muss hier eine Mindestmenge anfallen.
Vom Einschlag des sonstiges Buntholzes wie Roteiche, Ahorn, Linde oder Kirsche ist bis auf Weiteres mangels Nachfrage abzusehen. Ausnahmen bilden hier einzelne, ausserordentlich starke Wertholzstämme. Dies ist aber besser im Voraus mit den Revierleitern abzustimmen.
Allgemein ist schwaches Laubstammholz ( Mittenstärke < 37cm) eher weniger gefragt.
Die Nachfrage nach Laubindustrieholz Buche + Esche ist bei etwas zurückgehenden Preisen normal, Eichenindustrieholz ist kaum gefragt. Ebenso sind die Brennholzhersteller gut bevorratet und halten sich mit größeren Einkäufen zurück. Der Laub-Industrieholzmarkt bleibt angespannt.
Holzaufarbeitung und Bereitstellung
Laubstammholz, welches zum Einschlag vorgesehen wird und vermarktet werden soll, sollte möglichst schon zu Anfang der Saison (Okt-Dez) bereitgestellt werden. Das anhängende Industrie- und Kronenholz kann zu einem späteren Zeitpunkt aufbereitet werden. Sortimente und Aushaltung können beim zuständigen Förster erfragt werden. Wertvolle Laubhölzer können über die Wertholzsubmission Taubertal vermarktet werden (Bereitstellung wegen Beifuhr zum Submissionsplatz bis spätestens Anfang Dez!). Nadelholzsortimente können laufend angeboten werden, einzelne Kleinmengen unter 15fm sind möglichst zu vermeiden, wenn nötig an Sammellagerplätze transportieren.
Grundsätzlich ist es immer ratsam, vor Einschlagsbeginn sich zur Marktlage und aktuellen Aushaltungsbedingungen bei den zuständigen Förstern zu informieren. So können beispielsweise Hiebe besser koordiniert werden.
Zur Vermeidung von Kleinmengen können Sie sich auch mit Ihren Waldnachbarn abstimmen, um durch einen gemeinsamen Holzeinschlag die Mindestmenge zu erreichen.
Bei Anfall von größeren Mengen kann das Forstamt Einschlagsunternehmer vermitteln oder auch den Einschlag organisieren. Dazu sollte jedoch der Bedarf frühzeitig beim zuständigen Förster angemeldet werden.
Aktuell ist die nächste Harvesterrunde für Oktober/November 2025 anvisiert! Interessenten für einen Maschineneinsatz sollten sich deshalb rasch bei den zuständigen Revierleiter/-innen melden.
Insbesondere die Räumung von Schadholzflächen mit Vollerntemaschine ist oft die bessere, sauberere und günstigere Alternative zur zeitaufwändigen, schweren Aufarbeitung per Hand mit Motorsäge.
Für weitere Fragen stehen das Forstamt und die zuständigen Revierleiter gerne zur Verfügung.
3. Forstschutzsituation
Die Käfersituation im mittleren Taubertal ist durch den sommerlichen Witterungsverlauf zur Zeit entspannt.
Auch gibt es in unserem Raum immer weniger gesunde, zusammenhängende Fichtenbestände,
die von Borkenkäfern befallen werden können. Trotzdem ist es nach wie vor wichtig, Käferkontrollen zumindest in noch intakten Fichtenbeständen in den nächsten Wochen immer wieder durchzuführen! Allein schon der schnelle Einschlag, um das befallene Holz in noch guter Qualität auf den Markt zu bringen, lohnt den Aufwand!
Befallene Bäume erkennt man an Einbohrlöchern in der Rinde und abfallenden Rindenstücken sowie braunem Bohrmehl am Stammfuß und auf den Blättern der krautigen Vegetation in diesem Bereich (sieht aus wie Kaffeesatz).
Das befallene Holz sollte außerhalb des Waldes oder mind. 500m entfernt von den nächsten Fichten gelagert werden. Sammellager für Kleinmengen und infiziertem Holz bitte bei den Revierleiter, - innen erfragen.
Abgestorbene Eichen sind oft die Folge von Befall durch den Eichenprachtkäfer.
Wird ein Insektenbefall (festzustellen i.d.R. durch Bohrlöcher in der Rinde) bei geschwächten Eichen erkannt, den Baum ebenfalls möglichst schnell einschlagen und das befallene Holz aus dem Eichenbestand entfernen.
gez. Aubele, RL