Herzlichen Glückwunsch!

Manfred Schaffert feiert 80. Geburtstag.

„Klug ist, wer stets zur rechten Stunde kommt, doch klüger, wer zu geh’n weiß, wann es frommt.“ Manfred Schaffert macht sich die Worte des deutschen Lyrikers Emanuel Geibel zu eigen und tritt im Juni in den kommunalpolitischen Ruhestand. Zuvor feierte das „finanzpolitische Gewissen des Kreises“, wie es der ehemalige Landrat Reinhard Frank mal treffend formuliert hat, am Montag seinen 80. Geburtstag.
 
„Ich habe vieles richtig gemacht und blicke zufrieden und dankbar auf diese lange Zeit zurück“, bilanziert der ehemalige Igersheimer Bürgermeister, der insgesamt 42 Jahre, davon 24 Jahre an vorderster Front, in der Verwaltung der Gemeinde aktiv war und zudem 35 Jahre im Kreistag saß – nicht etwa als Hinterbänkler, sondern stets in erster Reihe als „Gestalter, der immer das Wohl der Bürger im Fokus hatte“. Manfred Schaffert ist niemand, der polarisiert, er steht für Transparenz, Offenheit, Ausgleich und Fairness. Ihm wird bescheinigt, dass er in all dieser Zeit sichtbar seine Spuren hinterlassen, einiges bewegt und sich große Anerkennung erworben habe – von politischen Weggefährten aus der CDU ebenso wie von Mitstreitern anderer Couleur.
 
Der diplomierte Verwaltungswirt, ein gebürtiger Elpersheimer, musste nicht lange überlegen, wohin ihn denn sein beruflicher Weg führen sollte: „Ich wollte zu einer Kommune.“ Und bereits in frühen Jahren habe er ein Faible für Geld entwickelt, so dass der Finanzbereich sich immer mehr zu einem seiner Steckenpferde entwickelte. Im Igersheimer Rathaus sollte das Geburtstagskind schließlich seine berufliche Erfüllung finden – für Manfred Schaffert ein Glücksfall: „Eine überschaubare Kommune, in der ich als Kämmerer gewisse Freiheiten genoss.“
 
Selbstredend, dass der Jubilar nicht habe Nein sagen können, als er 1984 gefragt wurde, ob er sich denn um den Posten des Bürgermeisters bewerben wolle. Ein Schritt, den er wohl überlegt, rückblickend aber zu keinem Zeitpunkt bereut habe. Manfred Schaffert als Verwaltungschef und Igersheim, das sollte für nahezu ein Vierteljahrhundert passen wie der Topf auf den Deckel. Dies zeigte auch die hohe Zustimmung bei seinen beiden Wiederwahlen 1992 und 2000.
 
Sein Credo als Verwaltungschef sei jederzeit gewesen, für die Menschen da zu sein, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die ein lebenswertes Miteinander garantieren. „Mir ging es darum, die Gemeinde weiterzuentwickeln.“ Und so sind das Wohngebiet „Kirchberg“, die Gewerbegebiete „Neuseser Tal“ und Harthausen, das Kaufland, die Realisierung des Seniorenzentrums „Schönblick“ – um nur einiges zu nennen – eng mit dem Namen Schaffert verbunden. „Dies alles war vor allem deshalb möglich, weil für mich Begriffe wie Verlässlichkeit und Ehrlichkeit sowie ein offenes Ohr für alle große Bedeutung haben.“ Ebenso habe er aber auch davon profitiert, geschickter Taktiker und zuverlässiger Verhandlungspartner zu sein, dem es am Herzen liege, die jeweiligen Gegenüber „nicht über den Tisch zu ziehen“.
 
Der Neu-Achtziger hat sich auch über die Grenzen von Igersheim einen Namen gemacht. Bei den Wahlen zum Kreistag war er einer der Stimmenkönige für die Union – und hat sich in 35 Jahren bleibende Verdienste erworben. „Unsere Fraktion war und ist kein Anhängsel der Landkreisverwaltung“, so Manfred Schaffert. Für ihn sei ein gutes Miteinander aber die Basis dafür gewesen, dass es auch auf Kreisebene vorangeht. Doch wenn angebracht, habe er in seiner Eigenschaft als Fraktionsvorsitzender und finanzpolitischer Sprecher den Verantwortlichen im Landratsamt „auch mal auf die Finger geklopft“.
 
Seine Maxime sei, das Optimale für die Menschen herauszuholen, dies jedoch nicht, indem man über seine Verhältnisse agiere. Schlussendlich könne er konstatieren, dass dies in all der Zeit gut gelungen sei. Der Kreis sei in allen Bereichen „gut aufgestellt“, so dass er als kommunalpolitisches Urgestein im Juni besten Gewissens den „Kreistagsdampfer“ verlassen werde.
 
Rückblickend auf sein ehrenamtliches Engagement auf Kreisebene fallen Manfred Schaffert als Highlights die Investitionen in die Schullandschaft von Wertheim bis Bad Mergentheim, die Fortschritte im großen Bereich ÖPNV, die Weiterentwicklung in Sachen Abfallwirtschaft, zahlreiche und wichtige infrastrukturelle Maßnahmen bei den Straßen oder der Gesundheitssektor mit der Krankenhaus-Landschaft ein. Der dankbare Blick auf das Erreichte erfülle ihn mit „Zufriedenheit und Genugtuung“.
 
Manfred Schaffert Lebensbuch verfügt bereits über viele Kapitel, ab Juni, wenn er sich jeglicher kommunalpolitischer Pflichten entledigt hat, wird ein völlig neues aufgeschlagen. Als Privatier „lebe ich im Hier und Jetzt und will noch einiges erleben“. Er erfreut sich mit 80 einer guten Gesundheit und hofft, dass dies noch viele Jahre so bleibt. Jetzt gelte es, das Leben in vollen Zügen zu genießen – mit seiner Frau Inge im Kreise der Familie.
 
„Nun bleibt auch viel mehr Zeit für die drei Enkel“, freut sich der rüstige Neu-Achtziger. Und auch die freie Natur wolle er noch mehr und bewusster genießen. „Ich werde von Tag zu Tag planen und schauen, was die Zukunft bringt“, lacht Manfred Schaffert, der seine Vitalität auch darauf zurückführt, dass er sich regelmäßig sportlich betätigt. Und jetzt dürfte der leidenschaftliche, aber zuletzt auch „leidgeprüfte“ Fan des VfB Stuttgart wieder mehr Zeit für einen Stadionbesuch haben. Denn fortan heißt es für den Jubilar: „Nichts muss, alles kann“.
 
Herzlichen Glückwunsch,  Manfred Schaffert, zum 80. Geburtstag.
 

Text + Bild: Klaus T. Mende

Manfred Schaffert