DHBW-Studiengang „Digital Business Management“ - Kooperation mit regionalen Unternehmen

Auch die Gemeinde Igersheim war ein Kooperationspartner

„Mit Blick auf die Aufgabenstellungen, die an uns herangetragen wurden, bin ich zufrieden“, bescheinigte Prof. Dr. Dietrich Emmert, Studiengangsleiter „Digital Business Management“ (DBM), seinen Studierenden im Anschluss an die Projektpräsentationen im Igersheimer Kulturkeller eine gute Arbeit.
 
Sechs Gruppen des DBM-„Integrationsseminars“ an der DHBW am Campus Bad Mergentheim hatten ihre Projektergebnisse vorgestellt: Projekte, die digitale Konzepte und Anwendungen als zentrales Thema haben und von der Gemeinde Igersheim, der Stadt Bad Mergentheim und der Firma Dometic aus Krautheim als „Aufgabenstellungen“ ausgegeben wurden. „Im Endeffekt hat jeder Partner aus den Projekten etwas mitgenommen, was er umsetzen kann“, ist sich Dietrich Emmert sicher.
 
So hatte die Gemeinde Igersheim mit zwei Projektgruppen zusammengearbeitet. Bürgermeister Frank Menikheim und Bettina Baumbusch, Kommunikationsbeauftragte in Igersheim, verfolgten gespannt, zu welchen Fortschritten die Studierenden gekommen waren. Lea Engel und Felix Funk hatten sich mit der „Einführung einer Webcam in der Gemeinde“ auseinandergesetzt.

„Jeder fünfte Besucher einer Website klickt auf die Webcam“, verdeutlichten die beiden das große Interesse bei den Internetusern an einem solchen Angebot, vor allem hinsichtlich eines stärkeren Tourismus sei dies wichtig. Während ihrer Arbeit klärten die Studierenden nicht nur die rechtliche Situation bezüglich Datenschutz und loteten verschiedene technische Aspekte aus, sondern die zwei kamen so weit voran, dass sogar schon eine Kamera ausgewählt werden konnte. Die Bilder der Kameraübertragung sollen bald auf der Internetseite eingepflegt werden. Bei ihrem „Blick in die Zukunft“ wiesen sie darauf hin, dass Wetterseiten wie wetteronline.de oder weitere werbewirksame Nutzungen mit der Webcam verknüpft werden könnten.

Ebenfalls ein Igersheimer Projekt war das der „Augmented Reality in der Gemeinde Igersheim“ von Jael Hansemann, Yannick Illmer und Jan Mühlberger. Augmented Reality (AR) definierten sie als „Einbindung digitaler Inhalte in den real existierenden Raum“. Auf Wunsch der Gemeinde sollte dafür Historie mit noch bestehenden Orten und Plätzen verknüpft werden.

Diese Inhalte sollen künftig über ein Smartphone mit Hilfe eines QR-Codes abrufbar sein. In einem ersten Schritt wurde dafür das Geburtshaus von Johann Adam Möhler mit Bildern und einer Sprachaufnahme verbunden und in Kürze soll das passende Hinweisschild angebracht werden. Das Projekt wird vom Förderprogramm LEADER gefördert. Auch die Stadt Bad Mergentheim war Partner von zwei Studierendengruppen. Wirtschaftsförderer Marcel Stephan verfolgte hierfür die Präsentationen in Igersheim.
 

Digitale Kurkarte

Jonas Biba, Milena Schwab und Alison-Hope Strauch hatten sich die „Entwicklung einer Online / Offline Customer Journey für die Stadt mittels digitaler Kurkarte der Kurverwaltung“ als Ziel gesetzt: „Statt eine Papierkarte zu verwenden, wird die digitale Kurkarte direkt in die Orts-App integriert und erleichtert nicht nur das Planen, sondern auch das Bezahlen“, erklärten sie. „Auch für die Kurverwaltung liegt der Vorteil klar auf der Hand: Bis zu 75 Prozent Aufwandsreduktion durch eine digitale Abwicklung der Kurkarte.“
Jana Kraft, Isabell Liedl und Anna Reibenspiess hatten das Thema „Effektivitäts- und Effizienzeinschätzung der Stay Informed App“ in den städtischen Kindergärten Edelfingen und St. Pius in Bad Mergentheim ausgewählt und analysiert, ob die App in Kindergärten mit höherer „Integrationsquote“ und Sprachbarrieren weniger von Eltern und Angehörigen der Kinder genutzt werde. Die App wird verwendet, um Informationen weiterzugeben für die früher viele Briefe und Zettel geschrieben wurden.

Fokus auf Kommunen

Ihre Hypothese konnten sie widerlegen, unter anderem da die App in verschiedenen Sprachen verfügbar ist. Doch scheitere die Nutzung, wenn, hauptsächlich an technischen Rahmenbedingungen, wie einer veralteten Betriebssoftware bei den privaten Nutzern.
Projektthemen in Kooperation mit dem Unternehmen Dometic in Krautheim waren die „Lagerkostenverringerung durch effizientere Rüstzeiten und kleinere Fertigungslose“ von Nico Kief, Jan Stöhr und Eric Leimeister sowie die „Visualisierung der Fehlteilliste im Wareneingang“ von Dana Wolf, Nicolas Seitz und Jana Müller.

Für das kommende Jahr möchte Dietrich Emmert das Kooperationsangebot der DHBW im Zuge des Integrationsseminars noch breiter streuen und den Fokus dabei auf die Kommunen richten. „Herr Menikheim möchte die Möglichkeit seinen Bürgermeisterkollegen im Landkreis vorstellen. Für die Kommunen ist die Zusammenarbeit mit den Studierenden wahrscheinlich noch stärker von Interesse als für Unternehmen, da diesen häufig die Mitarbeitenden und Kapazitäten fehlen, um solche digitalen Konzepte zu entwerfen und durchführen zu können. Da könnten die DBM-Studierenden unterstützen.“

Text + Bild: Linda Hener, veröffentlicht in den FN

Gruppenbild der Studierenden mit Bürgermeister und Kommunikationsbeauftragter